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KEIM E+H Edition Nr. 2: Schmuttertal Gymnasium Diedorf

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM

SCHMUTTERTAL-GYMNASIUM Wie große Scheunen stehen die vier Gebäude des Schmuttertal-Gymnasiums in der Landschaft. Dieser Eindruck wird verstärkt durch die einfachen Fassaden aus sägerauen Brettern, die wie unbehandelt wirken. Tatsächlich steckt aber einiges an Arbeit und Knowhow in dem silbrig-grauen Holzkleid. Gewünscht war ein möglichst natürliches Erscheinungsbild. Eine Beschichtung mit einem üblichen Holzanstrich kam daher nicht infrage – die meisten Lacke bilden einen Film auf der Bauteiloberfläche, der die Struktur und Maserung des Holzes verdeckt. Das Holz komplett sich selbst überlassen wollte man auch nicht, denn die natürlich einsetzende Vergrauung ist meist sehr ungleichmäßig: Unter Dachüberständen oder Fensterbänken etwa setzt sie später ein als auf dem Rest der Fassade. Also entschied man sich für eine Lasur, die den Vergrauungsprozess vorwegnimmt. Lignosil-Verano von KEIM bot sich aus zwei Gründen an. Zum einen ist sie so diffusionsoffen und hydrophil, dass sie wie keine andere Lasur die natürlichen Eigenschaften des Holzes nahezu nicht verändert. Als mineralisches System bildet sie eine Einheit mit dem hygroskopischen Untergrund Holz. Dadurch nimmt das Bauteil Feuchtigkeit auf, was neben der UV-Strahlung eine wichtige Voraussetzung für das Einsetzen der natürlichen Vergrauung ist. Über die Jahre wird das Grau der Lasur nach und nach durch das Naturgrau des Holzes ersetzt. Um einen Farbton zu finden, der diesem Naturgrau möglichst nahekommt, testeten Architekten und Produktentwickler mehr als 50 verschiedene Muster. Der schließlich verwendete Ton, der damals noch individuell angemischt wurde, ist heute als Serienprodukt mit der Nummer 4861 erhältlich. Er bedeckt nun die rund 5000 m² große Fassade aus Fichtenbrettern. Zum anderen brauchte man für die Bekleidung einen absolut biozidfreien Holzschutz. Die Lasur ist als Opferschicht konzipiert, wird also mit den Jahren ganz allmählich abgewaschen. Da das Schulgebäude an ein Naturschutzgebiet grenzt und in wenigen Metern Entfernung der Bach Schmutter vorbeifließt, verbot sich die Verwendung von Lasuren mit Giftstoffen, wie sie zahlreichen Fassadenfarben zum Schutz vor Veralgung beigemischt sind. Während der Planungsphase des Gebäudes war KEIM Lignosil-Verano die einzige am Markt verfügbare Vergrauungslasur, welche die strengen Umwelt-Anforderungen erfüllte. Die matte Optik und die Farbtonstabilität, die kein Ausbleichen kennt, waren weitere Gründe, die für dieses Produkt sprachen. Es hat sich bewährt: Auch nach drei Jahren Standzeit lassen sich keinerlei Abnutzungspuren an den Fassaden erkennen. Sie altern in Würde. 36

HOLZSCHUTZ Mit KEIM Lignosil-Verano lasiert: Die sägeraue Brettschalung zeigt noch immer eine matte, offenporige Oberfläche. 37

ERHALTEN UND GESTALTEN