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KEIM E+H Nr. 10: Vom Maschinenhaus zum Medien- standort: Neue Nutzung für ein Industriedenkmal

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Neutral, sali, modern

Neutral, sali, modern erhalten & gestalten Die Fassaden und Däer werden von Grautönen geprägt, was den Ensemblearakter visuell unterstreit. Im Gegensa zum Entwurf wurde die Südseite (unteres Bild) etwas vereinfater umgeset. Da si bei der Sanierung keine bauzeitlie Farbfassung der Fassaden ermieln ließ, griff man na einer bewährten Meode und wählte neutrale Graunuancen. Was mat man, wenn die Befundung keine Ergebnisse bringt, wenn Dokumente oder alte Ansiten fehlen? Man set auf Neutralität, also entweder weiße oder graue Farbfassungen. Diesen Weg slug man au in Augsburg- Göggingen ein, wo keinerlei Erkenntnisse zur ursprüngli- en Fassadenfarbigkeit vorlagen. Es lässt si aber vermuten, dass der Kalkzementpu materialsitig, also unbesitet und damit grautonig verblieb. Dies nahm der involvierte Keimfarben-Farbgestalter Paul Wallner auf und erarbeitete einen Entwurf mit mehreren Graunuancen. Nit ein einziges Grau, so seine Idee, sollte si über die Fassaden legen, sondern mehrere Grautöne, mit deren Hilfe si die Gliederung differenzieren lässt. Denn ganz den Vorlieben am Beginn des 20. Jahrhunderts entspreend, sorgen Pilaster, Bänder, Kasseenfelder und ein Soel für eine differen- Alte und neue Salikeit zierte Plastizität der Bauhülle. Genau diese Elemente nimmt der Farbentwurf auf und sieht dafür einen hellen Ton vor, während zurüliegende Bereie ein dunkles Grau tragen. Eine Systematik, die auf das ganze Ensemble übertragen wurde, um es visuell zusammenzubinden. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Stadt Augsburg sließli konnte der Entwurf realisiert werden. Da der Kalkzementpu weitgehend intakt war, mussten nur wenige Ausbesserungen vorgenommen werden. Ledigli der na Süden orientierte Giebel von F16 erhielt einen kompleen Neuverpu. Die Besitung selbst wurde zweifa mit mineralisen Systemen aus dem Sortiment von Keimfarben ausgeführt. 12

Überrasend prätig Bereits bei ersten Besitigungen zeigten sich an den Innenwänden des älteren Gebäudes F16 florale Dekorationsmalereien – jet sind sie gesiert und in Zeitfenstern sitbar gemat. Der slite Hallenbau F16 entpuppte si als einst rei mit Dekorationsmalerei angerei- ert. Drei Farbfassungen konnten befundet werden – ausgewählte Zeitfenster an der Ostwand geben den Bli heute frei auf die Malerei von 1889 und 1909. Aus heutiger Sit mutet die reie Dekorationsmalerei etwas überrasend an – sließli war F16 ein Industriegebäude. Do entweder date man am Ende des 19. Jahrhunderts anders oder F16 diente einer anderen Nuung. Vielleit war der Bau Präsentationshalle, Werkskantine oder gar nit Teil der Fabrik. Das sind Spekulationen, denn Dokumente fehlen. Tatsae ist, dass die mit der ersten Befundung beauragte Restauratorin Andrea Kieser sowie ansließend der ausführende Restaurator und Kirenmaler Bernd Pfaller glei drei leimgebundene Anstrifassungen identifizieren konnten. Die erste Fassung mit ihrem mätigen Mäanderfries und pompejanis-roten Farbnuancen datiert auf das Jahr 1889, also auf die Bauzeit. Die lete Fassung stammt aus dem Jahr 1909, hier dominiert ein floraler Fries. Die Experten diagnostizierten oberflälie Versmuungen, Abriebe und Pusäden. In Abstimmung mit der Denkmalpflege wurde ein mehrstufiges Restaurierungskonzept entwielt, mit dem Ziel, die alten Malereien zu konservieren und in mehreren Zeitfenstern sitbar zu maen. Dazu bot si die Ostseite an, da hier der Zustand der Primärfassungen am besten war. Na der vorsitigen Entfernung von Staub und Smu wurden die Oberfläen mit Keim-Reverfix verfestigt – miels Bürste und ohne die originalen Malereien zu besädigen. Dana trug man ganzfläig – die Zeitfenster natürli ausgenommen – Keim-Reversilslämme auf, besserte Pusäden aus und überfasste wiederum ganzfläig mit Keim-Reversil. Dieser zweifa ausgeführte Anstri in einem gebroenen Weißton ist, wie die Slämme darunter au, vollständig wieder abnehmbar und die Malereien damit bei Bedarf zugängli. Ballsaal oder Fabrik? 13

ERHALTEN UND GESTALTEN