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Der „Bliaritekt“ Philipp Jakob Manz gilt als einer der bedeutendsten Industriearchitekten des beginnenden 20. Jahrhunderts. Als freiberufli tätiger Aritekt von Fabrikbauten und Arbeitersiedlungen war der Grenzgänger zwisen Aritektur und Ingenieurbau son zu Lebzeiten eine Ausnahmeerseinung. 1861 in Kohlberg bei Nürtingen geboren, kommt der aus eher beseidenen Verhältnissen stammende Philipp Jakob Manz als 14-Jähriger na Stugart, um dort eine Lehre als Maurer und Steinhauer zu beginnen. Zwei Jahre später nimmt er parallel zur Lehre ein Studium an der Königli Würembergisen Baugewerkesule auf. Die Sule bildet Baumeister und Handwerker versiedener Gewerke aus und hat bereits in den 1870er-Jahren den „Fabrikbau“ in das Fa Baukunde und Entwerfen integriert. Praxiskenntnisse erwirbt si Manz bei der berufspraktisen Tätigkeit im Büro seines Lehrers Oo Tafel. Die Bauwirtsa jener Jahre boomt, das Büro von Tafel wielt Auräge im Villenbau, in der öffentlien Verwaltung, aber au für Krankenhäuser und Industrieanlagen ab. Obwohl in gestalteriser Hinsit no stark dem Historismus verpflitet, orientiert si die Planung der Grundrisse duraus son an der künigen Funktion der Gebäude und an den neuesten Entwilungen und Standards, etwa in der Hygiene- oder Produktionstenik. Manz findet hier ein weites Betätigungsfeld vor. In der Baugewerkesule besut er zusäli Kurse in Wasser- erhalten & gestalten 14
autenik, gibt sein Studium aber na ses Semestern auf, da die Arbeit im Büro ihm keine Zeit mehr für einen Absluss lässt. Mit 28 Jahren gründet er 1889 sein eigenes „Aritekturbüro für Industrie- und Wasserbauten“ in Kirheim/Te. Damit ist er der erste auf Industriebau spezialisierte, freie Aritekt im deutsen Südwesten. Und es geht voran: Der um die Jahrhundertwende einseende Aufswung in der südwestdeutsen Textilindustrie besert dem Jungunternehmer Auräge in Hülle und Fülle. Darunter sind nit nur Fabrikgebäude und Industrieanlagen, gefragt sind au Unternehmervillen und Arbeitersiedlungen. Engagiert arbeitet er an konstruktiven Verbesserungen seiner Bauten. Tenis und stilistis ist das Büro Manz immer an den neuesten Entwilungen orientiert. Als 1899 der Aurag für den Neubau der Linoleumwerke Nairn AG in Bietigheim ansteht, arbeiten bis zu 700 Bauarbeiter an einer homodernen Fabrik na englisem Vorbild. Der rasante Baufortsri, ermöglit dur effiziente Maßnahmen wie Akkordarbeit und eine reibungslose Logistik bei der Materialzu- und -abfuhr, bringen ihm den Ruf eines „Bliaritekten“ ein. Ab den 1890er-Jahren entwielt si das Büro, milerweile mit Si in Stugart, zum größten Industriebaubüro in Deutsland. Und Manz expandiert weiter: Als si die Anfragen au über die Landesgrenzen hinweg häufen, eröffnet er 1905 eine Zweigstelle in Wien. Die zügige Realisierung von Bauvorhaben wird zum Markenzeien von Manz. Auräge aus der Rüstungsindustrie siern au während des Ersten Weltkriegs die Existenz des Büros, das mit weitreiendem Know-how im neu entwielten Stahlbetonskelebau aufwarten kann. Mie der 1920er-Jahre zieht si Manz allmähli zugunsten seines Sohnes Max aus dem Tagesgesä zurü, der das Büro na dem Tod des Gründers 1936 übernimmt. Literatur: Kerstin Renz, Industriearitektur im frühen 20. Jahrhundert: Das Büro von Philipp Jakob Manz. Deutse Verlags-Anstalt, Münen, 2005. Zwisen 1915 und 1918 baute Manz in Karlsruhe Fabrikationshallen für die IWKA, in denen Munitionsmasinen entstanden. Seit 1999 ist in den liten Hallen unter anderem das Zentrum für Kunst und Medientenologie (ZKM) untergebrat. Typis für Manz war die Kombination traditioneller Stilelemente mit kompromisslos moderner Konstruktion. So bekleidet den Stahlbetonskelebau der Spinnerei-Weberei Augsburg (1907 bis 1933) eine gläserne Außenhaut, daher au der umgangsspralie Name „Glaspalast“. erhalten & gestalten 15
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