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Rhythmus der Farben Die neue Produktions- und Lagerhalle des Betonfertigteilespezialisten Laumer ist rund 60 Meter lang und besteht – selbstverständlich – aus Beton. Doch die Nordfassade präsentiert sich nicht im typischen Grau, sondern als rhythmische Folge lasierter Farbfelder. Die riesige Halle des niederbayerischen Unternehmens Laumer stand noch nicht, als die Arge Betonlasur schon mit am Planungstisch saß – schließlich sollte die weithin sichtbare und an ein Wohngebiet grenzende Nordfassade das Auge mit einer besonderen Farbgebung erfreuen. Eine Koloristik, die die sieben Unternehmensfarben aufgreift und lasierend umsetzt, damit der Untergrund Beton sichtbar bleibt. Auf den ursprünglichen Wunsch, auch noch bildhafte Motive aus der Unternehmensgeschichte einzubauen, verzichtete der Bauherr im Laufe der Projektentwicklung – und machte damit den Weg frei für eine stringentere Gestaltung. So entwickelte die Arge Betonlasur eine ganze Reihe von Ansätzen, die lange Fläche oberhalb des Fensterbandes farbig zu gliedern. Letztlich entschied man sich für die Aneinanderreihung unterschiedlich breiter, vertikal orientierter Farbflächen, die in ihrer Abfolge einen Rhythmus auf den Beton legen. Das Vor- und Zurückspringen der Teilflächen wurde bewusst aufgenommen. Die Maße waren vor der Farbkonzeptentwicklung mit dem Architekten abgestimmt, um einen sinnvollen Rhythmus in Form und Farbe zu bekommen. Gleichzeitig gewährleistete das Konzept auch die Übertragung der CI- Farben. Die bestehen aus dem zentralen „Laumer-Blau“ sowie den Kennfarben der verschiedenen Bereiche. Letztlich zwar ein munteres Farbarrangement aus Lichtblau, Signalgelb, Verkehrspurpur, Basaltgrau, Lichtgrün, Signalgrün und Himmelblau, aber eine Herausforderung, was den Transfer in die Architektur betrifft. Gelöst hat man das Problem durch eine klare Präferenz der blautonigen Nuancen, die Quantität der architekturkritischen Töne hingegen ist reduziert. Die exakte Farbabstimmung übernahm schließlich die mit der Arge Betonlasur kooperierende Berliner Künstlerin Elisabeth Sonneck. Neben dem Quantitätskontrast hat sie geschickt auch den Kalt-warm- Kontrast genutzt, um die stark divergierenden Einzelfarben miteinander in Beziehung zu setzen. Umgesetzt wurde die Lasurtechnik schließlich nach der bekannten Methode, per NCS ausgemusterte Keim Concretal- Lasur weiter mit Fixativ zu verdünnen und auf den mit Keim Ätzflüssigkeit vorbereiteten Betonuntergrund nass in nass aufzubürsten. Einzelne Bereiche tragen nun bis zu fünf Lasurschichten übereinander, was zu einer faszinierenden Leuchtkraft und Farbdichte führt, die aber immer noch den Betongrund als sichtbare Materialität erhält. Die Farbkomposition nimmt die Hausfarben des Unternehmens auf erhalten & gestalten Fast 60 Meter lang ragt die Produktionshalle des Fertigbetonteileherstellers in die Landschaft – und mit ihr ein polychromer Farbrhythmus. 10
Architekten: Planungsabteilung Laumer Bautechnik, Massing Bauherr: Laumer Bautechnik GmbH, Massing Standort: Bahnhofstraße 8, Massing Baujahr: 2007 Kooperation mit: Elisabeth Sonneck, Berlin erhalten & gestalten 11
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