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3 Farbiges Patchwork 6 Lasur hinter Glas erhalten & gestalten 2 10 Rhythmus der Farben 14 Arbeitsgemeinschaft Betonlasur – die Betonkümmerer 8 Farbe trifft Beton 12/13 Partiell vergraut Eine Bahn wird kommen Weißbeton-Kur 15 Mineralisch auf mineralisch IMPRESSUM „erhalten & gestalten“ Herausgeber: KEIMFARBEN GmbH & Co. KG, Keimstraße 16, D-86420 Diedorf, www.keimfarben.de Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9, D-86199 Augsburg Texte: Gabriele Betz Bildnachweise: Nikon Schweiz AG, Werner Huthmacher, Heide Fest (Titelbild), Marco Dresen, Arge Betonlasur, Thomas Lebie über Formbar, ehrlich, geradlinig: Sichtbeton, einst als abstoßend, billig und geistlos verrufen, gehört heute wieder zu den wichtigsten und zugleich akzeptiertesten Baustoffen. Dies vermutlich auch, weil das Dogma, Sichtbeton habe prinzipiell grau zu sein, so nicht mehr gilt. Heute trägt Beton nahezu jede Farbe, leuchtet in Blau, Rot, Gelb, schimmert silbrig und sogar golden. Selbst rosafarbene Tönungen sind nicht nur machbar, sondern auch erlaubt – vorausgesetzt, der Materialcharakter bleibt erkennbar. Und damit kommt die Lasur ins Spiel – jene Beschichtung, die sich halbtransparent über die Oberfläche des Baustoffes legt und seine visuelle Eigenart erhält. Streng genommen handelt es sich beim Lasieren von Betonbau- Transparenz teilen also um eine farbliche Modulation, um eine Überlagerung des grauen „Naturtones“ Beton mit einer neuen Chromie. Dass dabei der Beton an Präsenz und Akzeptanz, an Individualität und Emotionalität gewinnt, versteht sich von selbst. Die lasierende Bearbeitung des Betons vermag sogar dessen Charakter zu steigern, betont seine Textur, seinen inneren Aufbau und den unikatischen Charakter des Ortbetons. Seit inzwischen über zwölf Jahren praktiziert die Arbeitsgemeinschaft Betonlasur diese farbige Überhöhung des Betons, veredelt und interpretiert ihn. Aber auch das Gegenteil beherrscht die Berliner Gruppe in Perfektion: die retuschierende Bearbeitung optisch inhomogenen Sichtbetons. Der verhält sich bekanntlich mitunter wie eine Diva, neigt zu unerklärlichen Schlieren, Verfärbungen oder Lunkern, die das Oberflächenbild nachhaltig stören. Dann schlägt erneut die Stunde der Betonlasur, in diesem Fall verhilft sie zum ursprünglich angestrebten, homogenen Grau. Diese besondere Form der Kosmetik hat schon so manches Bauwerk „gerettet“, darunter auch prominente Projekte.
© Foto: Heide Fest Farbiges Patchwork Mit 60 Metern Länge und zwölf Metern Höhe ist die Wand des Atriums durchaus monumental. Die Zerlegung in einzelne Teilflächen mittels Lasuren hebt die Massivität auf. Das Zentrum des Mensa- und Hörsaalbaus der Europa-Universität in Frankfurt/Oder ist unbestritten dessen luftiges, viergeschossiges Atrium. Seine urbane Qualität erhält es unter anderem durch die mächtigen, sich in einzelne Farbfelder auflösenden Längswände. Mit über 4.000 Studenten aus etwa 70 Ländern, auch aus dem nahen Polen, gehört die Europa- Universität Viadrina zu den erfolgreichsten Neuprojekten in Frankfurt/Oder. Bereits 1992/93 nahm man dort den Lehrbetrieb auf und legte damit den Grundstein für eine inzwischen renommierte wie prosperierende Hochschule. Knapp zehn Jahre nach dem Start erhielt der Campus einen wesentlichen Zuwachs: Das Mensa- und Hörsaalgebäude brachte neue Maßstäbe für das studentische Leben und die akademische Lehre. Das mit rund 5.200 Quadratmetern Nutzfläche großvolumige Gebäude mit seinen charakteristischen Vertikalknicken in den Ost- und Westfassaden bildet den zentralen Ort der gesamten Hochschule. Dies spiegelt sich insbesondere im lichtdurchfluteten und über vier Etagen reichenden Atrium wider, von dem aus es in die acht Hörsäle, erhalten & gestalten 3
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