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KEIM E+H Nr. 13: Chancen für den Wohnungsbau der 50er- bis 70er-Jahre

Am Münchener Petuelring

Am Münchener Petuelring wurde eine Mischfassade realisiert, die neben der Optik auch den Wärme- und Schallschutz optimiert. Die Sanierung des Gebäudes aus den 1960er-Jahren lief im Rahmen der objekt bezogenen Kooperation von Keimfarben und Eternit. Ein Gebäude, zwei Dämmsysteme – das ist heute kein Problem mehr, denn die Anschlüsse und Übergänge lassen sich selbst zwischen WDVS und Vorhangfassade problemlos umsetzen, auch wenn sie von verschiedenen Systemherstellern stammen. So zum Beispiel im Münchener Norden, am viel befahrenen Petuelring, wo ein ehemals rundum gefliestes Wohn- und Geschäftsgebäude mit immerhin 53 Wohnungen sowie zwei Läden zur Sanierung anstand. Zur Straße hin wählten die Architekten eine hinterlüftete Vorhangfassade mit farbig beschichteten Faserzementplatten des Herstellers Eternit, die auf Höhe des zurückgesetzten Ladengeschosses in ein Wärmedämm- Verbundsystem mit Putzoberfläche wechselt. Ein großes L-förmiges Alu-Profil sorgt für den sauberen Übergang zwischen VHF und WDVS. Mit der Vorhangfassade ließ sich die Umwandlung der ehemals offenen Loggien zu Zur Straßen hin ist eine Eternit-Vorhangfassade zu sehen. Die Seitengiebel und die Rückseite tragen Wärmedämm-Verbundsysteme. Deren Putzstrukturen nehmen das Streifenmotiv der Straßenfront subtil auf. geschlossenen Wintergärten elegant lösen. Rückfassade und Giebel werden vom WDVS mit seinen 14 Zentimeter dicken EPS-Platten der WLG 035 ebenfalls auf den energetisch aktuellen KfW40-Standard gehoben. Berechnungen ergaben, dass sich der Kohlenstoff-Fußabdruck von ehemals 159 Tonnen CO 2 pro Jahr um 60 Prozent auf nur noch 63 Tonnen CO 2 pro Jahr verkleinerte. Durch den Einbau des optional vorgesehenen Blockheizkraftwerks ließen sich die Emissionen sogar auf jährlich 36 Tonnen CO 2 reduzieren. Die mechanische Entlüftung sorgt für ausreichende Luftwechselraten in den Wohnungen und saugt zentral aus dendern und Küchen über Dach ab, während Frischluft über Schalldämmlüfter in der VHF nachströmt. Durch das Schließen der Loggien mit nach außen öffnenden Fenstern erhielt die Fassade des Gebäuderiegels eine ausgesprochen horizontale Orientierung. Vertikal angeordnete Bänder unterbrechen nach dem Prinzip des Webens die Horizontalen – auf der Straßenseite durch eine farbige Differenzierung, auf der verputzten Rückseite mittels verschiedener Putzstrukturen bei gleicher Farbigkeit. Mischfassaden, wie hier realisiert, bieten neben ihrer optischen Qualität auch die Möglichkeit, auf spezifische Anforderungen einzelner Bereiche der Gebäudehülle ebenso spezifisch zu antworten. Voraussetzung allerdings ist die zuverlässige Lösung der Schnittstellen, der Anschlüsse und Übergänge zwischen den Dämmebenen. Kooperieren die Systemlieferanten wie hier Keimfarben und Eternit bereits im Vorfeld, so sind Planung wie auch Umsetzung sicher zu handhaben. erhalten & gestalten 18

Vorhangfassade trifft WDVS Bauherr: Eigentümergemeinschaft Sanierungsarchitekt: zillerplus Architekten, München Farbkonzept: Michael Ziller und Prof. Thomas Bechinger Ausführung: Hörmannshofer Fassaden Süd GmbH, Marktoberdorf Standort: Frauenstädtstr. 11–13, München erhalten & gestalten 19

ERHALTEN UND GESTALTEN