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Auch hier überlagert eine zweite Ebene die raumbildenden Wände mit einer eigenständigen Farbflächigkeit, die sich zwar an baulichen Konstanten orientiert, sich aber sonst autonom arrangiert. Wohnungsgestaltung Winterthur Umsetzung: 2009 — 2010 Architektur: EM2N, Zürich Bauherr: DN2M, Zürich Mitarbeit Atelier Niederberger: Muriel Stern, Nicole Wenk, Flavia Zimmermann Ausführung: Die Welt in Farbe AG, Winterthur Standort: Bettenplatz, Winterthur Produkte: KEIM Optil erhalten & gestalten und rettete ihn vor der Abrissbirne. Heute ist der Zweckbau von damals kaum wiederzuerkennen: Die Architekten des Zürcher Büros EM2N erhielten die Kubatur des Gebäudes, stockten es aber um ein zurückversetztes Attikageschoss auf. Auf diese Weise ließen sich fünf großzügige Wohneinheiten mit Flächen zwischen 150 und 180 Quadrat metern unterbringen. Vier im Volumen nahezu würfel förmige Ein heiten bilden die Eck häuser, dazwischen wurde ein langgezogenes Mittelhaus quer durchgesteckt. Zentraler Ort jeder Wohneinheit ist der großzügige, kombinierte Küchen-, Ess- und Wohnbereich mit einer lichten Höhe von vier Metern, was der vollen Höhe des ehemaligen Verkaufsraums entspricht. Von dort aus entfaltet sich ein nach den individuellen Vorstellungen der späteren Bewohner entwickeltes Gefüge aus Nebenräumen, eingezogenen Zwischenebenen und Treppen. Die Blickbeziehungen, die sich daraus ergeben, sind vielfältig und schaffen eine besondere räumliche Qualität. Ein Umstand, der einen der Bauherren dazu bewog, in seiner Wohnung die „Bilder“ aus offenen und geschlossenen Flächen in Farbe umzusetzen. In Jörg Niederberger fand er einen Verfechter autonomer Farbkonzepte, für den sowohl der Dialog mit dem Auftraggeber als auch eine eigenständige Annäherung an die Architektur wichtig sind. „Man muss den Bau lesen und neu interpretieren“, lautet seine Überzeugung. Entstanden ist in Winterthur eine Landschaft aus Farbfeldern im Gelbspektrum mit einem Blauakzent, in der kühle und warme, abgedämpfte und leuchtende Töne nebeneinanderstehen. Dennoch machen sie sich keine Konkurrenz, im Gegenteil: Je nach tageszeitabhängiger Lichtstimmung tritt einmal die eine, einmal die andere Farbe hervor. Ebenso wurden die zahlreichen verglasten Öffnungen, die immer wieder ein Farbfeld durchbrechen, in das Konzept miteinbezogen. Sie gestatten innerhalb der Wohnung Einblicke in die angrenzenden Räume und Zwischenebenen und stellen gleichzeitig einen Bezug zu der dortigen Farbigkeit her. Bei der Gestaltung der Außenfassade war wiederum Zurückhaltung gefragt. Nachdem die Gebäudehülle saniert und entsprechend dem Schweizer Minergiestandard gedämmt war, kam auf beiden Bauteilen ein mit Besenstrich gestalteter Feinkornputz zum Einsatz, der anschließend mit Metalliclasur silbergrau überstrichen wurde. Obwohl das Attikageschoss eine etwas gröbere Putzkörnung erhielt, die das Gebäudevolumen je nach Lichteinfall subtil beeinflusst, wirkt das Mehrfamilienhaus nun wie aus einem Guss. 12
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