platzhalter

Aufrufe
vor 4 Jahren

KEIM E+H Nr. 2: Joachim Eble, Barbara Eble-Graebener: Die Farbe und das ökologische Bauen

  • Text
  • Eble
  • Haus
  • Joachim
  • Gestalten
  • Siedlung
  • Architektur
  • Bauen
  • Entstand
  • Lasuren
  • Farbe

untereinander sowie den

untereinander sowie den Kontrast der Nord-Süd-Verbindung. Auf einem Farbleitplan wurden die in diesem Quartiersteil vorkommenden Farben in NCS-Codierung festgelegt. Der Farbleitplan unterscheidet zwischen Haupt- und Nebenfarbe, wobei die Hauptfarbe der lasierten Putzfläche vorbehalten ist, die proportional untergeordnete Nebenfarbe beispielsweise für Klappläden, Balkongeländer oder Pergolen infrage kommt. Auf der Basis dieser Angaben erfolgte der genau festgelegte Ausführungsplan, der als Grundlage für Bauleitung und Handwerker dient. Die genaue Intensität oder Pigmentdichte der Lasuren ist aus den Farbkarten allerdings noch nicht ablesbar. Diese Feinabstimmung erfolgt vor Ort, eine Maßnahme, die in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen ist. Denn: Für die breite Zustimmung der Bewohner zum Projekt sind die persönliche Beratung und Vermittlung durch die Farbgestalterin unumgänglich. Neben der Einbeziehung der städtebaulichen Gegebenheiten ist dieser soziale Prozess für das gesamte Gelingen entscheidend. Nur so kann ein harmonisch klingendes Farbganzes entstehen. Die Fotosimulation für die Wettbewerbsdarstellung zeigt, dass sich trotz quartiersbezogener Einheitlichkeit eine lebendige Vielfalt in den einzelnen Zeilen entfaltet. Die Beziehungen und erhalten & gestalten Verwandtschaften der Farben zueinander zeigt diese Skizze aus der Farbkonzeption. 14

Kamen Im Rahmen der IBA 99 Emscher Park interpretierte Joachim Eble die historische Gartenstadt-Idee neu. Auf dem Gelände einer 1983 stillgelegten Zeche entstand ein neuer Stadtteil aus mehrgeschossigen Gebäuden, Reihenhäusern und freistehenden Eigenheimen. Das städtebauliche Konzept der 278 Wohnungen umfassenden Siedlung basiert auf passiver Solarnutzung, Autofreiheit und ausgeprägten sozialräumlichen Qualitäten. Zentrum ist eine Wasserachse zwischen den Bauriegeln, die Raum für gemeinschaftliches Leben bietet. Private Gärten, Spielmöglichkeiten und Wasserrückhaltung bringen die Landschaft zurück. Die Siedlung in Niedrigenergiebauweise wurde zu 95 Prozent aus natürlichen Baustoffen errichtet. Weil zudem kostengünstig, erhielt sie beim Bauherrenpreis 1999/2000 eine Anerkennung für hohe Qualität und niedrige Kosten. Die Gebäude Ganz bewusst greift Joachim Eble den Charakter einer Bergarbeitersiedlung für die Bebauung des ehemaligen Zechengeländes auf. zeigen sich in einer freundlichen Farbigkeit – ganz entgegen dem „traditionellen“ Grau der Region. Barbara Eble-Graebener gab den Gebäuden nach Norden hin eine kühle Stimmung, nach Süden warme Gelbnuancen. Die gelb gefassten Eingänge auf der Nordseite verweisen dabei auf den Weg zur sonnigen Südseite, leiten also in die Gebäude hinein. Und zum nahe gelegenen Flüsschen Seseke hin werden die Farben insgesamt kräftiger, lebhafter. Autofreie Platzsituationen erlauben ungestörtes Spielen und Kommunikation der Bewohner, die Siedlung lässt sich aktiv in Besitz nehmen. erhalten & gestalten 15

ERHALTEN UND GESTALTEN