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KEIM E+H Nr. 2: Joachim Eble, Barbara Eble-Graebener: Die Farbe und das ökologische Bauen

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Die am

Die am Glashaus gelegenen Gebäuderiegel, Haus A und Haus B, vereinen unterschiedlichste Nutzungen unter einem Dach. Läden im Erdgeschoss, Büros, ein Café und Wohnungen in den oberen Geschossen ergeben eine abwechslungsreiche Mischform von Wohn- und Arbeitswelten. Der nach Osten liegende Baukörper, Haus C, ist allein dem Wohnen vorbehalten. Als „Organismus“ versteht der Architekt sein Gebäude, als Lebensraum, in dem Funktionalität und bauliche Harmonie eine Synthese eingehen. Ökologisches Bauen bedeutet für Joachim Eble, das Haus als Organismus zu optimieren. Architektur mit und für den Menschen: „Die organische Verflechtung des Gebäudes mit seiner Umwelt ist Programm und Ziel. Dazu gehören alle physischen und psychischen Lebensbereiche. Polare Funktions- und Erlebnisfelder bilden synergetisch einen Lebensraum und Organismus.“ Von Anfang an wurde in Nürnberg ein ganzheitlicher Ansatz angestrebt, der den verantwortungsbewussten Umgang mit städtischem Raum und die umweltgerechte Verwendung von Baustoffen und Energie miteinschloss. Ziel des Planungsprozesses war es, mit minimalem Energie- und Materialaufwand ein architektonisch herausragendes Gebäude mit maximalem Komfort sowie minimalem Energieverbrauch zu errichten. Haus A bildet den nördlichen Abschluss des Quartiers zur vielbefahrenen Rothenburger Straße. Die bläulich-violette Lasur auf bläulichem Putz lässt den Straßenraum breiter und luftiger erscheinen. Aus diesen Überlegungen ging das Konzept für das große Glashaus vor Haus A und Haus B hervor. Seine Funktion als „Lunge“ und Naturklimaanlage für die Gebäude wurde bei Planungsbeginn in zahlreichen Studien mit Hilfe dynamischer Gebäudesimulationen erprobt. Die Pufferfunktion zwischen Außenraum und Büroräumen beruht auf dem Prinzip des Zusammenwirkens von Luft, Wärme, Kühle und Feuchtigkeit. Eine üppige Bepflanzung im Inneren des Glashauses, Wasserläufe, Kaskaden und ein kleiner Teich reinigen die einströmende Außenluft von Staubpartikeln, kühlen und reichern sie mit Sauerstoff an. Während der Heizperiode wird die Zuluft über Wärmetauscher vorgewärmt, um die Pflanzen vor extrem niedrigen Temperaturen zu schützen. An sonnigen Wintertagen erwärmt sich das Glashaus und reduziert den Heizwärmebedarf. Optimale Energieausnutzung und -einsparung, intelligente Regelungstechnik – dennoch möchte Joachim Eble das Glashaus nicht nur als gut funktionierende Klimahülle verstanden wissen. Er sieht darin auch einen Erlebnisraum, der alle Sinne anregt und ein „Durchatmen“ mitten in der Stadt ermöglicht. Wasser als belebendes Element, die damit verbundene Geräuschkulisse, die intensive Begrünung und nicht zuletzt die harmonische Farbstimmung durch lasierte Flächen sowie Konstruktionselemente beeinflussen die Aufenthalts- und Arbeits- Ökologie pur: Im Wohn- und Gewerbehof fanden natürliche Baustoffe und Materialien wie Ziegelmauerwerk, Kalkputz, Holz und Mineralfarben konsequente Verwendung. erhalten & gestalten 4 Das Glashaus bindet die beiden Baukörper von Haus A und Haus B optisch und architektonisch zusammen. Es ist gleichzeitig schützende Klimahülle und Raum zum Durchatmen.

Wasser – ein wichtiges Element, nicht nur im Nürnberger Objekt. Es verbessert das Klima im Gebäude, wirkt kühlend, stimuliert die Sinne optisch wie akustisch und rundet den ganzheitlichen Architekturansatz ab. erhalten & gestalten 5

ERHALTEN UND GESTALTEN