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Dem regionalen Bauen kommt die wichtige Aufgabe zu, Identität zu stärken, Heimat zu stiften. Für alle Mehrgenerationenhaus in Kaldorf erhalten & gestalten Drei Generationen unter einem Dach – was früher vor allem im ländlichen Raum eine Selbstverständlichkeit war, wird heute wieder als bereichernde Lebensform entdeckt. Das 1996 fertiggestellte Mehrgenerationenhaus für Eltern, Kinder und Großeltern greift ursprüngliche Merkmale des Jurahauses auf, die der Architekt weiterentwickelt und in eine eigenständige Gestalt übersetzt hat. Unmittelbar ins Auge fällt die symmetrische Fassadengliederung des Wohnhauses, an der sich bereits die Aufteilung im Inneren ablesen lässt: Mittig liegt der Hauptzugang mit anschließendem Flur und der Treppe ins Obergeschoss, an der Westseite schließt der Wohn- und Essbereich der Familie an, im Südosten befindet sich die Einliegerwohnung der Großeltern. Das Obergeschoss bietet durch den hohen Kniestock ausreichend Platz für weitere Zimmer. Das Dach greift mit der speziellen Dachneigung von 27 Grad und der Eindeckung mit steingrauen Tegalit-Dachsteinen, die in ihrer Optik den traditionellen Legschieferplatten entsprechen, ebenfalls auf regionaltypische Vorbilder zurück. Nicht nur Proportionen und Materialien, auch die farbige Gestaltung hat ihre Wurzeln in der Region. Grundton ist ein zartes Hellblau, das die Fassade überzieht und sich in einer kräftigen Variante an Haustür und Fensterrahmen wiederfindet. In Weiß abgesetzte Fenster- und Eckfaschen heben die Öffnungen hervor und binden sie gleichzeitig optisch in das Hausganze ein. Weiß kontra Blau: Stark farbige Rahmen betonen die Fenster, weiße Eckfaschen halten die Fassade optisch zusammen. 12
Schöne Arbeit Neubau eines Wohn- und Verwaltungsgebäudes in Kinding-Haunstetten. Arbeit soll Spaß machen – für das Ehepaar Urban waren dies keineswegs leere Worte, sondern eine Maxime, die sie beim Bau eines Bürogebäudes für ihre Elektronikfirma mit Inhalt füllen wollten. Paulus Eckerle nahm die Herausforderung des Auftrages an und gestaltete eine Wohn- und Arbeitsstätte, die gleichermaßen durch ihre architektonische Präsenz wie durch ihren mediterranen Charme besticht. Die grundlegende Idee des Entwurfes bestand darin, Haupt- und Nebengebäude durch eine Mauer zu verbinden und so eine Innenhofsituation zu schaffen. Eckerle griff hier ein für die Juraregion typisches bauliches Merkmal auf: den fließenden Übergang der Hauswand in eine Umfassungsmauer, die die Grenze zum Nachbarn markiert, Schutz vor Wind gewährt und einen privaten Bereich herstellt. Im Haupthaus befinden sich die Büros im Erdgeschoss, darüber liegen die Wohnräume. Die Funktions- und Geschosstrennung wird optisch durch ein weißes Putzband hervorgehoben, das sich um die blaugraue Fassade zieht. Auch dieses Schmuckelement nimmt Bezug auf regionale Traditionen, ebenso wie der betonte abgetreppte Trauf und Ortgang unter dem Giebel. Dennoch ist ein moderner, besser gesagt ein zeitloser Bau entstanden, der selbstbewusst seine Herkunft präsentiert, diese aber nach heutigen Maßstäben weiterentwickelt. erhalten & gestalten 13
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