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KEIM E+H Nr. 5: Erich Mendelsohn, Hans Scharoun und Max Taut: Architektur des 20. Jahrhunderts

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2 3 7 respekt vor der

2 3 7 respekt vor der vergangenheit der einsteinturm in potsdam: der widerspenstige patient das haus bejach in berlin: haus mit naturanschluss respekt vor der vergangenheit auf den spuren des 20. jahrhunderts 8 das haus schminke in löbau: ein offenes haus erhalten & gestalten 10 11 12 ein gespräch mit christine hoh-slodczyk und helge pitz über authentizität in heutiger zeit die „pitz & hoh – werkstatt für architektur und denkmalpflege gmbh“ max-taut-schule in berlin: eine schule für das leben 15 hans scharoun, erich mendelsohn und max taut: architekten des aufbruchs 16 eine Idee – zeitlos und dauerhaft IMPRESSUM „erhalten & gestalten“ Herausgeber: KEIMFARBEN GmbH & Co. KG, Keimstraße 16, 86420 Diedorf, www.keimfarben.de Verlag: mk Fachverlag für Kundenmagazine GmbH, Max-von-Laue-Straße 9, D-86156 Augsburg Freie Mitarbeit: Gabriele Betz Bildnachweis: Archiv der Akademie der Künste (Berlin), Keimfarben, mk, Pitz & Hoh GmbH, Wolfgang Reuss, Armin Scharf. Wie geht man mit Baudenkmalen um? Wie mit wiederentdeckten Inkunabeln der Moderne, jahrzehntelang verschollen, vergessen, vernachlässigt? Wie reanimiert man sie ohne Verlust von Authentizität? Fragen, die leider immer wieder falsch beantwortet werden. Die Folge sind historische Gebäude, perfekt saniert, isoliert in ihrer Umgebung und allein museal nutzbar. Artefakte ohne echte Ausstrahlung auf die Jetztzeit. Doch es geht auch anders. Gerade im Osten Deutschlands waren Bauten der Vergangenheit auf eigenartige Weise geschützt. Zwar meist vernachlässigt, weil an Mitteln zur Instandhaltung stets Mangel herrschte, waren sie doch geschützt vor kopflosen Modernisierungsattacken, die unter der Flagge des „schönen Denkmals“ segelten. Heute trifft das neue Bauen des vorherigen Jahrhunderts auf ein verändertes Denkmalverständnis, das die Zeitläufe nicht mehr einfach überspachteln, sondern erhalten will. Authentizität lautet das neue Leitmotiv zur Reanimierung. Dabei beschränkt sich diese nicht allein auf die Hülle, sondern schließt die Nutzung ein. Statt nur konserviert zu werden, stehen die Denkmale mitten im Leben. Zu den Pionieren dieses neuen Verständnisses gehören Christine Hoh-Slodczyk und Helge Pitz. Sie betreiben gemeinsam die „Werkstatt für Architektur und Denkmalpflege GmbH“ in Berlin – eine geradezu programmatische Bürobezeichnung. Denn sie erteilt kosmetischen Operationen, deren Resultate bereits vor dem Eingriff feststehen, eine klare Absage. Substanzerhalt lautet die Prämisse, das konkrete Ergebnis schält sich erst im Laufe der Arbeiten heraus. Will heißen: Originalität und Charakter jedes Baudenkmals bleiben auch nach der Instandsetzung spürbar. Dazu gehören auch Brüche, Unvollkommenheiten oder Verwundungen, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden oder deren Grundsteine schon beim Bau gelegt wurden. Schließlich ist kein Gebäude perfekt – auch nicht die ihrer Zeit vorauseilenden Bauten der Moderne. Diese Erkenntnis zuzulassen, mag manchem geradezu blasphemisch erscheinen, doch der Respekt vor der Geschichte verlangt es. Christine Hoh-Slodczyk und Helge Pitz haben diesen Respekt: Sie reanimieren Denkmale tatsächlich, machen sie fit für die Gegenwart und Zukunft. 2

„ … zu absoluter Form gehört auch das absolute Ornament. Das ist Licht und ihr Abstrakt die Farbe. “ Erich Mendelsohn der widerspenstige patient skulptur oder gebäude? der einsteinturm gilt als erstes hauptwerk von erich mendelsohn, als ikone der modernen architektur und ist doch der gebaute bauschaden schlechthin. auch nach seiner jüngsten instandsetzung will er intensiv gepflegt sein. erhalten & gestalten 3

ERHALTEN UND GESTALTEN