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Alte Schale, neuer Kern Ges†iegener Verwal†ungsaufwand, erhöh†er Personal- und Raumbedarf: Für das Rechenzen†rum der Diözese Eichs†ä†† s†and fes†, dass eine Erwei†erung seiner Kapazi†ä†en unumgänglich war. Als neues Domizil bo† sich das ehemalige S†udienseminar S†. Richard im Zen†rum der Al†s†ad† von Eichs†ä†† an, das zunächs† umfassend sanier† und für seine neue Nu†zung fi† gemach† werden muss†e. erhalten & gestalten 14 Moderns†e Technik in al†en Mauern: Das neue Rechenzen†rum bes†eh† aus einem Sys†em von „Raumzellen“, die in die barocke Raumschale einges†ell† sind. Im ers†en Obergeschoss wurde die his†orische Gewölbes†ruk†ur wieder herges†ell†. Einbauschränke mi† darüber liegender Verglasung †rennen die ansons†en offenen Büroeinhei†en voneinander. 2. OBERGESCHOSS Grundriss 2. OG KOMBIZONE B‹RO CAFE 1 5 Die Vorgaben waren klar umrissen: Gestalterische Qualität und Raumstruktur des ehemaligen Seminargebäudes aus dem Frühbarock sind der Maßstab, an dem sich der Umbau orientieren muss. Keine leichte Aufgabe, doch die Lösung überzeugt heute Besucher wie Nutzer. Dieerforderlichen Technikräume wurden in die bestehende Baustruktur im Erdgeschoss integriert. Im ersten Obergeschoss befinden sich heute offene, durch Raumteiler abgegrenzte Büroeinheiten, während im ehemaligen Festsaal im zweiten Obergeschoss auf einer Grundfläche von knapp 400 Quadratmetern geschlossene Büroräumeeingerichtet sind. Karl Frey, federführender Architekt des Umbaus, erdachte ein System von Raumzellen, die auf einem Doppelboden (zur Erhaltung des historischen Parkettfußbodens) wie auf einem Podest in die historische Raumschale eingestellt sind. Dieeinzelnen Büroeinheiten stehen frei vor den Raumwänden, ihre Konstruktion besteht aus einem Stahlrahmen. Zu den Außenwänden hin sind die Raumzellen und der Deckenbereich offen, zur Innenzone mittels transparenter Glasflächen und Schiebetüren geschlossen. Ein Wandregalsystem trennt dieeinzelnen Arbeitsplätze voneinander. In der „Kombizone“ im Mittelbereich können Besprechungen oder Computerdemonstrationen stattfinden. Unter die bestehende Decke miteiner Raumhöhe von immerhin sieben Metern wurde aus akustischen Gründen eine zweite Decke abgehängt. Der Umbau von St. Richard zeigteinmal mehr, wiees gelingen kann, moderne, qualitätvolle Architektur in den historischen Bestand einzufügen. Eine Architektur, die das Historische und das Neue sowohl auf Abstand als auch zusammenhält – keine Anbiederung an die Geschichte, sondern ein lebendiger Dialog, in dem es beiden Seiten gelingt, sich in ihrem Ausdruck zu steigern.
Besinnung und Einkehr Das Wallfahr†s- und Diözesanjugendhaus auf dem Habsberg blick† auf eine lange Geschich†e zurück. Schon sei† mehr als 300 Jahren befinde† sich hier eine Wallfahr†ss†ä††e. Um 1680 en†s†and auf dem Höhenrücken eine kleine Gnadenkapelle, der knapp 100 Jahre spä†er eine große Wallfahr†skirche zur Sei†e ges†ell† wurde. Es folg†en ein Pries†erhaus und im 20. Jahrhunder† ein Jugendhaus nebs† Gas†s†ä††e für die Pilgerreisenden. Mit der dringend erforderlichen Sanierung des Jugendhauses eröffnete sich für die Diözese Eichstätt als Bauherr und den beauftragten Architekten Karl Frey die Chance, auf dem Habsberg ein modernes, den Bedürfnissen heutiger Zeitentsprechendes Tagungs- und Gästehaus zu errichten. Im Juni 2003 konnte es seiner Bestimmung übergeben werden. Die dreigeschossigen Neubauten reagieren mit ihrer reduzierten Formensprache gleichermaßen zurückhaltend auf den historischen Bestand wie auch auf die besondere Topografie des Orts. Zusammen mit der barocken Gnadenkapelle umfassen sie nun einen zentralen Eingangshof. Das ursprüngliche Jugendhaus blieb erhalten, ihm wurdeein lichtdurchfluteter, über alle drei Geschosse offen verlaufender Eingangstrakt vorangestellt, der als Verteiler in die verschiedenen Gebäude und Geschosse fungiert. Ein Gästehaus, der Wallfahrersaal und die Wallfahrtsgaststätte vervollständigen das Gefüge der Neubauten. Dieräumlich komplexe Struktur ist in ein spannungsreiches Spiel von offenen und geschlossenen Flächen eingebunden. Durchlaufende Fensterbänder durchschneiden die kubischen Baukörper und ziehen den Blick in die waldreiche Landschaft. In den Innenräumen sorgt die Beschränkung auf wenige Materialien füreine Atmosphäre von Klarheit und Ruhe. Die Archi†ek†ursprache beschränk† sich auf ein reduzier†es Formenvokabular: Wand und Öffnung, Fläche und Raum. Das neue Diözesanjugendhaus in†egrier† sich unprä†en†iös in den his†orischen Bes†and und ges†a††e† dem Besucher durch klare Ordnungsprinzipien und eine außen wie innen zurückhal†ende Formensprache kon†empla†ive Einkehr. erhalten & gestalten 15
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