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erhalten & gestalten 2 3 6 10 12 14 15 Auf Abstand Die Eichstätter Aula am Graben wird Teilbereichsbibliothek der Universität Gebaute Bescheidenheit Karmel, Wemding Kontrastreiche Verbindung Orbansaal, Ingolstadt Respekt vor Qualitäten Karl Frey und das Diözesanbauamt Alte Schale, neuer Kern Rechenzentrum Eichstätt Fromme Einkehr Wallfahrts- und Diözesanjugendhaus Habsberg 16 Geschichte sichtbar machen Zwei Wohnhäuser in Eichstätt IMPRESSUM „erhalten & gestalten“ Herausgeber: KEIMFARBEN GmbH & Co. KG, Keimstraße 16, 86420 Diedorf, www.keimfarben.de Verlag: mk Fachverlag für Kundenmagazine GmbH, Max-von-Laue-Straße 9, D-86156 Augsburg Texte: Gabriele Betz Bildnachweis: Carl Lang, Gelbelsee, Werner Prokschi. Gestern, heute und morgen Das Bistum Eichstätt ist unter Architekturkennern zum Synonym für kongeniales Zusammenfügen historischen Baubestandes mit neuen Bauten und neuen Nutzungen geworden. Schon im Barock, in dem wesentliche Bauten der Bischofsstadtentstanden, schätzte man die architektonische Qualität, die Querverweise und Bezüge zwischen den einzelnen Bauten. Der Respekt vor dem Bestand zieht sich wieein roter Faden durch die bauliche Geschichte Eichstätts, das Miteinander aus Alt und Neu macht den Ort nicht zu einer Stätte musealen Bewahrens, sondern der lebendigen Auseinandersetzung. Karljosef Schattner, jüngst 80 Jahre alt geworden, prägte über 35 Jahre die Architektur der Diözese und verhalf ihr in Fachkreisen zu höchstem Ansehen. Sein Nachfolger Karl Frey, seit 1992 im Amt, führt die Tradition einerseits nahtlos fort, setzt aber bewussteigene Schwerpunkte und Zeichen. Unter seiner Ägideentstanden zahlreiche höchsteindrucksvolle Neubauten, Erweiterungen und Umnutzungen, denen diese Ausgabe von erhalten & gestalten gewidmet ist. Formale Reduktion, Klarheit der Konzeption und die Erkennbarkeit moderner Elemente kennzeichnen das Freysche Architekturverständnis, das stets miteiner städtebaulichen Analyse die Situation vor Ort klärt und erst dann in die konkrete Planungsarbeit übergeht. Ein Vorgehen, das geeignet ist, Altes durch Neues in seiner Originalität zu steigern und dessen Bedeutung für den Ort, für die Identifikation und die kulturelle Eigenheit zu unterstreichen. „Wir denken die Geschichte weiter“, so Karl Frey. Wie, das zeigen die Beispiele auf den folgenden Seiten.
Auf Abstand Fürstbischöfliche Rösser, Knabenchöre, Theateraufführungen – die Eichstätter Aula hat in ihrer 300-jährigen Geschichte vieles gesehen. Mit den Büchern ist nun Ruheeingekehrt und die Umnutzung zu einem modernen Lesesaal erweist sich einmal mehr als Paradebeispiel gelungener Architektur. Respektvolle Distanz: Ähnlich einem autarken Modul ist der Lesesaal in die historische Raumschale der Aula eingestellt. Die Wandpaneele halten Abstand, aber der Blick schweift ungehindert über die wiederhergestellte Stuckornamentik. Viele der historischen Bauten, die der Universitätsstadt Eichstätt auch heute noch ihr heiter-barockes Gepräge verleihen, sind eng mit dem Namen Gabriel de Gabrieli verbunden. Der fürstbischöfliche Hofbaudirektorentfaltete von 1715 bis zu seinem Tod im Jahr 1747 ein reiches Schaffen, wozu auch die Anlage der ehemaligen fürstbischöflichen Hofstallungen samt Reitschule zählt. Die weitläufige Vierflügelanlage umschloss einen großen Hof. Der Südflügel, die heutige Aula, war die Reithalle, im Nordflügel befanden sich die Wohnungen von Stallmeister und Leibkutscher. Schmale Längstrakte verbanden die beiden Gebäuderiegel. Mit der Säkularisation kamen mehrere Eigentümerwechsel, bis Mitte des19. Jahrhunderts der Südflügel sowie Teile des Hofs und des Ostflügels dem damaligen königlichen Gymnasium käuflich überlassen wurden. Einem neobarocken Anbau im Innenhof folgte 1903/1904 der Umbau der Aula zu einem repräsentativen Fest-, Konzert- und Turnsaal. Aus dieser Zeit stammen die neobarocke Putzgliederung, der überhöhte Sprenggiebel auf der Ostseite und die großen Rundbogenfenster. Der Innenraum erhielteine neubarocke Stuckdekoration und eine vorgeblendete Wandgliederung. erhalten & gestalten 3
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